“And the Oscar goes to…” Am 04. März 2018 ist es wieder soweit, dieses Jahr zum geschlagenen 90. Mal. Die ganze Welt wartet gespannt auf die glamouröseste aller Preisverleihungen der Award-Saison: Die Oscars.
Das Aufgebot an Superstars, die zu Tränen rührenden Reden, charmante Faux Pas und verblüffende Skandale machen die Academy Awards zu dem was sie sind. Die Oscars sind eine der meist gesehenen Veranstaltungen der Welt. Doch letzten Endes, sind es die zauberhaften und ikonischen Outfits der geladenen Gäste, die dem Event seinen unvergleichlichen Glanz verleihen.
Wir wollten die besten Momente des prestigereichsten Roten Teppichs der Welt noch einmal nacherleben. Deswegen haben wir auf 89 Jahre Oscars zurückgeblickt und die besten Fashion-Momente in einer Illustration zusammengetragen.
Zeitlose Klassiker, aufreizende Kleider mit tiefen Ausschnitten und hohen Beinschlitzen, schräge und farbenfrohe Kombinationen aus Jumpsuit und Cape, tierähnliche Roben und Kleider im Wert von mehreren Millionen US Dollar durften bisher den roten Teppich zieren.
Was für eine unglaubliche Sammlung:
Eine Preisverleihung wie keine andere
Jedes Jahr von November bis Ende Februar/Anfang März ist Award-Saison in. Eröffnet wird sie mit den Gotham Awards und ihr glorreiches Ende hat sie mit den Oscars. Wobei jede Preisverleihung seinen eigenen Charme und Glanz hat, kommt kein Award dem Prestige der Oscars gleich. Die Gästeliste ist die am meisten funkelnde, die Zuschauerzahl die höchste und die Outfits der Stars die glamourösesten.
Die Wahl der Garderobe ist in aller Regel klassisch und formell, wohingegen sie bei den anderen Preisverleihungen oftmals ausgefallen ist und den gewissen Wow-Faktor hat. Das Beste vom Besten wird für das Grande Finale, die Oscars, aufgehoben. Genau aus diesem Grund warten wir auf die Red Carpet Looks keines anderen Awards so gespannt, wie auf die der Oscars.
Who are you wearing?
Nicht nur wir können es kaum abwarten, zu sehen, wer was tragen wird. Die größten und angesehensten Modehäuser der Welt konkurrieren darum, von den Oscar-Gästen getragen zu werden. Der PR-Wert von einem der Stars auf eine der wichtigsten Fragen des Abends, “Who are you wearing?”, genannt zu werden, kommt nur wenigen anderen gleich. Richtig große Namen der Show, bekommen in den Wochen vor den Oscars duzende von Kleidern unterschiedlicher Designer zugeschickt. Sie hoffen, für den Auftritt auf dem teuersten Laufsteg der Welt ausgewählt zu werden. Die Stars haben im Grunde zwei Wahlmöglichkeiten. Entweder entscheiden sie sich für ein Design aus den Kollektionen der Modehäuser und leihen sich das gewählte Kleid zum Anlass der Veranstaltung aus. Oder aber, sie entscheiden sich dazu, sich ein Kleid nach Maß schneidern zu lassen.
Für Underdogs und Newcomer sind die Oscars die Chance, sich über Nacht als Designer Rang und Namen zu verschaffen. Bestes Beispiel hierfür ist der libanesische Designer Elie Saab. Er brachte sein Label und seine Karriere Dank Halle Berry, die sich für ihren großen Auftritt für die mittlerweile ikonische rubinrote Robe des Designers entschied, radikal nach vorne. Heute sind seine Designs von den Roten Teppichen der Welt nicht mehr wegzudenken.
Freundschaften fürs Leben
Als Label für die Oscars ausgewählt zu werden, ist jedoch nicht immer ein Kampf. Manche Stars haben ihren absoluten Lieblingsdesigner oder einen Werbevertrag und somit bleibt es nur noch eine Frage welchen Kleides, anstatt welchen Designers.
Audrey Hepburn und Hubert de Givenchy
Audrey Hepburn und Hubert de Givenchy lernten sich in ihren 20ern kennen. Die Freundschaft und professionelle Beziehung der beiden Ikonen, hielt bis über Audreys Tot hinaus an. Edith Head entwarf Audreys erstes Oscar-Kleid für die Schlussszene von “Ein Herz und eine Krone”. Doch Hubert de Givenchy ließ das Kleid zum Anlass der Oscars neu auf erleben.
Das weiße Spitzenkleid begründete deren Zusammenarbeit und Audrey ließ im Anschluss vertraglich festhalten, dass all ihre Filmkleider von Hubert de Givenchy designt werden sollen. Givenchy gewann für seine Designs für ihre Filme auch selbst eine der begehrten, kleinen Goldstatuen.
63 Jahre später, war Emma Stone in ihrer goldenen Robe von Givenchy und dessen Designer Riccardo Tisci, die erste nach Audrey Hepburn, die ihren Oscar in einem Givenchy Kleid in Empfang nehmen durfte.
Cher und Bob Mackie
Als Chers Karriere Anfang der 70er Jahre ein Tief annahm, beschloss sie den Designer Bob Mackie einzustellen. Im Handumdrehen gelang es ihm, den Star in ein Sexsymbol und eine Stilikone zu verwandeln. Zuvor, war sie nur in androgyner und formloser Kleidung zu sehen. Ihre Stilverwandlung brachte ihre Solokarriere schnell voran. Chers und Bobs Zusammenarbeit dauerte über vier Jahrzehnte hinweg an. Mackie designte nicht nur ihre Show Outfits, sondern steckte auch hinter dem ikonischen Zweiteiler und imponierenden Federkopfschmuck, den Cher zu den Oscars 1986 trug.
Jennifer Lawrence und Dior
Bis 2012 mussten Modehäuser darum wettlaufen, dass der Up and Coming Star J-Law sie als Designer ihrer Outfits auserwählen würde. Mit der Mittelung, dass sie das Markengesicht für die Luxushandtaschen von Dior werden würde, änderte sich dies schlagartig. Der 3-Jahresvertrag bedeutete auch, dass Jennifer Lawrence sich fortan auf dem wichtigsten Red Carpet Event des Jahres in Dior zeigen würde.
Was für eine gute Wahl! Jennifer Lawrences charmanter Stolperer, machte die zauberhafte Dior Couture Robe zu einem der bisher teuersten Kleider der Oscars. Aufgrund ihres Faux Pas heimste das Kleid extra Sendezeit und haufenweise PR ein.
Unvergessliche Momente, begleitet von unvergesslichen Outfits
Genauso wie Jennifer Lawrences Dior Couture Robe, schrieben auch andere Kleider und Outfits Oscar Geschichte. Sie haben eine enge Verbindung mit hochemotionalen und außergewöhnlichen Momenten.
“The winner…, ” Ingrid Bergmann geriet ins Stocken, als sie 1969 dabei war, die Gewinnerin des Oscars in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin anzukündigen. “…it’s a tie, ” setzte sie fort. Das erste Mal in der Geschichte der Academy Awards, sollten sich zwei Schauspielerinnen einen Titel teilen. Die Kandidatinnen in der führende Kategorie erhielten eine genau gleiche Stimmzahl von 3030 Stimmen. Doch stahl Katharine Hepburn, die ihren dritten Oscar einheimsen sollte, Barbra Streisand in keinerlei Weise die Show. Zum einen war sie nicht anwesend, um ihren Oscar entgegen zu nehmen. Doch zum anderen, hätte niemand, auch nicht Katharine Hepburn, Barbras funkelndem und komplett durchsichtigem Hosenanzug die Show stehlen können. Stimmig mit der Eröffnung ihrer Dankesrede, sagen wir: “Hello Georgeous”.
Gwyneth Paltrows zuckerrosa Kleid von Ralph Lauren durfte zum Begleiter einer der emotionsreichsten Reden in der Geschichte der Academy Awards werden. Sie schluchzte während ihrer gesamten Rede und löste damit eine wahre Ära an tränengeladenen Reden aus.
Ihre Kleiderwahl war sowieso schon der Hingucker des Abends. Doch ihr Auftritt in demselben, machte es letzten Endes zu einem der ikonischsten in der Geschichte der Academy Awards.
Kleiderordnung: Damals und Heute
Sie wurde 35 Mal für einen Oscar in der Kategorie Bestes Kostümdesign nominiert und gewann ihn 8 Mal. Edith Head prägte den Stil und Look des klassischen Hollywoods wie niemand anderes. Sie fungierte als Modeberaterin der Oscars. Edith Head begann ihre Karriere in Zeiten der Schwarz-Weiß-Übertragung und endete sie 1970. So hatte sie während dieser Zeit, zudem entscheidenden Einfluss auf den Dresscode der Stars am Tag der Preisverleihung.
1929 bis 1965: Geschäfts-Look und zeitlose Klassiker
In deren blutigen Anfängen, waren die Oscars ein wenig glamouröses Schauspiel. Von Edith’ geschmackvoller Beratung war weit und breit Nichts in Sicht. Dies spiegelt sich an niemand anderem besser wieder, als an Janet Gaynor. Sie nahm den ersten Oscar aller Zeiten in der Kategorie Beste Darstellerin in einem knielangen Geschäftsrock, einem Strickpullover und einem tief gebundenen Halstuch entgegen.
Doch dies sollte sich mit zunehmender Beliebtheit der Preisverleihung schnell ändern. 1953 wurde das Event zum ersten Mal im Fernsehen übertragen und wurde bis 1965 in Schwarz-Weiß gezeigt. Von Strass und glitzernden Roben in knalligen Farben wurde den Stars abgeraten. Die Kameras der damaligen Zeit hätten die Stars in Outfits, wie sie heute zu sehen sind, alles andere als gut aussehen lassen. Dies nahmen sich Ikonen wie Audrey Hepburn und Grace Kelly zu Herzen. Sie erschienen in atemberaubend schönen und zeitlosen Looks, die sie in ihrem besten Licht erstrahlen ließen.
1966 bis 2000: Hollywood Glamour und Stilpannen
Mit der ersten Übertragung der Oscars in Farbe, 1966, wurde die Farbwahl des Kleides umso wichtiger. Edith Head riet nach wie vor dazu, auf knallige Farben zu verzichten und auf Pastelltöne zu setzen. Diese passten am besten zum in Weiß und Gold gehaltenen Event. Dresscode waren formale Abendkleider in Maxilänge oder bis zum Boden reichend.
Mit dem Ende von Edith’ Karriere als Stilberaterin der Oscars 1970 und dem Einläuten der wilden 80er und knalligen 90er, änderte sich auch die Mode der Preisverleihung. Die Ära war geprägt von Outfit-Pannen und schrägen Outfits.
Vorzeigebeispiel ist Whoopi Goldbergs Outfit von 1993. Ihre Kombination aus Hosenanzug und Cape in knalligem Lila und Grün, machte den Roten Teppich doch gleich viel aufregender.
2001 bis heute: Atemberaubende Kleider, Farben und Glitzer
Der Dresscode eines Black Tie Events zur Teilnahme an den Academy Awards ist nach wie vor gültig. Doch die Stars zeigen sich zunehmend in mehr Farbe, Glitzer und immer edler werdenden Kleidern.
Michelle Williams’ kanariengelbes Kleid von Vera Wang oder Lupita Nyong’os hellblaues, göttliches Prada Kleid sind zwei Beispiele. Sie wurden erst vor einigen Jahren getragen, doch sind aufgrund ihrer Farbwahl und ihres Designs bereits heute ikonisch.
Stilpannen und außergewöhnliche Outfits, wie wir sie in den 80ern und 90ern so häufig sehen konnten, werden seltener. Doch hatte Björk mit ihrem knielangen Schwanenkleid 2001 den wohl unvergesslichsten Auftritt in 89 Jahren Oscars Red Carpet Fashion.
Was werden die 90. Oscars bringen?
Es kann nur darüber spekuliert werden, worin sich die Stars dieses Jahr zeigen werden. Wir warten gespannt! Vor Allem natürlich auf die für dieses Jahr nominierten Damen, denn die Chance auf einen Oscar bedeutet, dass das Kleid umso spektakulärer sein muss. Es könnte schließlich zum Begleiter einer der absoluten Höhepunkte einer jeden Filmkarriere werden.
* Bildrechte Collage: Halle Berry (Featureflash Photo Agency / Shutterstock Inc.), Uma Thurman (Featureflash Photo Agency / Shutterstock, Inc.), Emma Stone (Tinseltown / Shutterstock Inc.), Michelle Williams (Featureflash Photo Agency / Shutterstock Inc.), Lupita Nyong’o (Jaguar PS / Shutterstock, Inc.), Jennifer Lawrence (s_bukley / Shutterstock Inc.), Julia Roberts (Featureflash Photo Agency / Shutterstock Inc.), Björk (Featureflash Photo Agency / Shutterstock Inc.), Penelope Cruz (Featureflash Photo Agency / Shutterstock, Inc.)